Arktis-Anrainer uneins über Eisbären-Schutz




Arktis-Anrainer uneins über Eisbären-Schutz

Ungelesener Beitragvon Linnea » Sonntag 22. März 2009, 22:06

Die Rheinische Post berichtet über die Klima-Konferenz in Norwegen

Arktis-Anrainer uneins über Eisbären-Schutz
VON MARION DREISCHER - zuletzt aktualisiert: 20.03.2009

Tromsö (RPO). Sie sind das Symbol des Klimawandels und eine stark gefährdete Tierart weltweit: Eisbären. Jetzt hat Norwegen auf einer Konferenz von fünf Arktisstaaten einen stärkeren Einsatz für die beliebten Bären und den Klimaschutz gefordert.

„Um den Lebensraum der Tiere zu bewahren, muss die Erderwärmung gestoppt werden“, sagte der norwegische Umweltminister Erik Solheim bei dem dreitägigen Treffen im Norden Norwegens, an der Delegationen aus Dänemark, Kanada, Norwegen, Russland und den USA teilnehmen. Diese fünf Staaten hatten 1973 ein internationales Abkommen über den Schutz der Eisbären ausgehandelt.

Allerdings hat sich seitdem die Lage drastisch verändert: Während die weißen Riesen früher vor allem durch die Jagd – insbesondere wegen ihres Fells und Specks – bedroht waren, ist nun der Klimawandel die größte Gefahr für das Überleben der Tiere. Nach Einschätzung von Umweltexperten droht den Eisbären das Aussterben, sobald das arktische Eis im Sommer vollständig schmilzt. Dies könnte nach wissenschaftlichen Berechnungen bereits 2020 der Fall sein. Die Bären brauchen das Eis jedoch, um auf die Jagd nach Seehunden gehen zu können.

Info
Eisbären leben am Treibeis des Nordpolarmeeres und den umgebenden arktischen Landstrichen. Dort finden sie ausreichend Nahrung (vor allem Robben) und die Möglichkeit ihre Schneehöhlen zu bauen. In der Antarktis leben keine Eisbären.

Bedrohung durch Schifffahrt und Erdölindustrie
Bedroht werden die Eisbären trotz des Abkommens von 1973 aber auch weiterhin durch die Jagd – die in Grönland immer noch als Tradition gilt – sowie verstärkt durch Schifffahrt, Plastikabfälle, Erdölförderung und Tourismus. Nach Schätzungen des Geologischen Dienstes der Vereinigten Staaten (USGS) könnten die Zahl der Eisbären bis 2050 von den derzeit 20 000 bis 25 000 auf ein Drittel sinken. Das wäre dann nicht nur der wohl niedrigste Stand der weltweiten Population – es würde auch nicht mehr lange dauern, bis das Aussterben der Population unmittelbar bevor stünde.

Es gibt jedoch nicht nur positive Meinungen zu dem Treffen in Tromsö: Umweltschutzorganisationen kritisierten beispielsweise, dass die Teilnehmer der Konferenz hinter geschlossenen Türen diskutieren. Der Generalsekretär des WWF Norwegen, Rasmus Hansson, warf Kanada und Grönland vor, sich heiklen Themen nicht öffentlich stellen zu wollen. Kanada wolle nicht über einen Zusammenhang mit dem Klimawandel diskutieren, während Grönland an der traditionellen Eisbärjagd festhalten wolle, kritisierte Hansson.

Zudem sehen beide Länder das Treffen lediglich als Möglichkeit zum Austausch von Informationen, Norwegen will dagegen konkrete Abmachungen erzielen. Nach Vorstellungen des Gastgebers sollen die Teilnehmer nicht nur den Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der steigenden Bedrohung der Eisbären anerkennen, sondern auch einen gemeinsamen Aktionsplan beschließen. Laut Solheim solle dagegen vor dem geplanten UN-Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen von der Konferenz lediglich eine Warnung ausgehen: Die durch den Eisbären versinnbildlichte Situation in der Arktis sei "sehr ernst".

Schicksal der Eisbären ist Hinweis auf weitere Entwicklung
Denn gerade das Schicksal der Eisbären gilt bei Tier- und Umweltschützern als Hinweis auf die weitere Entwicklung auf der ganzen Erde, da die Auswirkungen des Klimawandels am Nordpol zuerst zu spüren sind. "Sie sind ein Hinweis darauf, was dem Rest der Welt passieren kann", sagte Geoff York von der Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF). Mit Sorge registrieren Tierschützer auch, wie schnell sich die globale Erwärmung auf den Lebensraum der Eisbären auswirkt. "Die Tiere haben keine Gelegenheit sich anzupassen", sagt Frank Barsch vom WWF. Die Bären drohten zu verhungern, zu er-trinken und stellten aufgrund von Stress die Fortpflanzung ein.

Wie schlecht es um die weißen Riesen steht, zeigte auch der Medienrummel um Eisbärbaby Knut, das im Dezember 2006 im Zoologischen Garten Berlin geboren wurde. Bei der öffentlichen Vorstellung im Frühjahr waren Fernsehteams aus der ganzen Welt live dabei und der von Hand aufgezogene Knut entwickelte sich zu einem globalen Medienphänomen. In den folgenden Wochen war der Zoo ein beliebtes Reiseziel – ähnlich groß war das Interesse ein Jahr später bei dem Eisbärmädchen Flocke, das im Tiergarten Nürnberg zur Welt kam.

Video:
http://www.youtube.com/watch?v=E1cyUmx5htA&feature=channel

Dort sind noch einige andere Eisbär-Videos zu diesem Thema anzuklicken, wo man dieses Video sehen kann.

Liebe Grüße,
Linnea
Linnea
 
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Registriert: Samstag 21. Februar 2009, 13:23

von Anzeige » Sonntag 22. März 2009, 22:06

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Re: Arktis-Anrainer uneins über Eisbären-Schutz

Ungelesener Beitragvon ElkeFrank » Sonntag 22. März 2009, 22:24

Liebe Linnea,

da hat eine aber den Wilbär vergessen. Und was Knut und Flocke angeht, scheint die Dame auch nicht auf dem Laufenden zu sein. Was heisst hier: war? Ist noch immer ein Anziehungspunkt, ob Knut oder Flocke.

TS TS TS :roll:

LG Elke
ElkeFrank
 



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