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Yeos Zooberichte

Donnerstag 19. Februar 2009, 17:26

Geschrieben Mittwoch, Januar 21, 2009 @ 20:32:22

Stimmt. Hier ist er, bitteschön:
Guten Abend, liebe Knut-Freunde!

Endlich zwei Tage frei und endlich wieder ein Zoo-Besuch!
Es war kurz nach zehn, als ich im Zoo ankam. Vorher hatte ich noch einen kurzen Stopp bei einem Bäcker gemacht und zwei Baguette-Brote erstanden. Die Verkäuferin meinte besorgt, die seien von gestern und schon ein bisschen hart. Ich antwortete im Rausgehen, die Eisbären werden sie schon zerbissen bekommen. Den Blick, den ich daraufhin bekam, werde ich nicht so schnell vergessen.

Als ich bei Knut ankam, war der gerade dabei, seine Anlage erkunden. Besucher, die schon da waren, berichteten, dass Knut heute schon am Wassergraben gewesen sei. Außerdem hätte er nun einen anderen, eisfreien Aufstieg entdeckt, den er ganz gut meistert.

Dann ging ich zur Fütterung der großen Eisbären. Als ich um die Ecke kam, bot sich mir ein atemberaubend schöner Anblick. Alle drei Eisbärinnen standen, dicht aneinander gedrängt, oben auf dem großen Felsen. Sie standen so dicht beisammen, dass sie aussahen, als seien sie miteinander verschmolzen. Lars lag majestätisch ausgestreckt unten auf dem Eis.

Die Fütterung machte heute Frau Weckert. Ich warf einen diskreten Blick in den Eimer – und erblickte eine Menge weißer Mäuse. Nun, das konnte ja was werden! Wurde es auch.
Lars war ganz wild auf die Mäuse. Stück für Stück verschwanden sie in seinem weit aufgerissenen Rachen, als ob er sie einatmen würde. Frau Weckert war aber gerecht und warf den Damen auch einen gehörigen Anteil hin, den sie auch sofort verspeisten.
Die Bären hatten also das, was wir uns alle wünschen: eine Menge Mäuse.

Beim Rindfleisch sah es schon anders aus. Lars war wie immer an vorderster Front. Er holte sich das Beste. Die drei Damen hingegen zickten und fauchten sich an. Können die brüllen! Frau Weckert warf ihnen das Fleisch direkt vor die Tatzen, aber was soll sie machen, wenn den Eisbärinnen das Zanken wichtiger ist als das Essen?
Aber schließlich besannen sich die drei und retteten auch noch einige Stücke Fleisch vor Lars´ gesegnetem Appetit.

Nach der Fütterung von Lars ging ich wieder zurück zu Knut. Eine Dame meinte, Knut wäre inzwischen unten am Wasser gewesen. Er hatte sich auch schon etwas geschminkt und trug im Gesicht ein dezentes Make-up. Knut zeigte uns, dass er inzwischen auch mit den vereisten Stufen gut zurecht kommt. Er stellt sich aufrecht, holt mit den Hinterbeinen und mit dem Allerwertesten Schwung und zieht sich zugleich mit den Vordertatzen hoch.
Langsam wird unser Kleiner echt arktistauglich.

Dann ging ich zum Raubtierhaus, vorbei an den Gaurs (oder wie heißt „Gaur“ im Plural?)
Die habe ich heute mal ganz genau betrachtet. Vor einiger Zeit habe ich nämlich einen Film gesehen, auf Kassette. Er heißt „Berliner Zoo-Geschichten – Hinter den Kulissen“. Die Aufnahmen sind 15 Jahre alt und damals war noch Dr. Jarofke Tierarzt.
Dr. Jarofke erzählte darin unter anderem, dass der Gaur zu den gefährlichsten Tieren der Welt gehöre. Man könne ihn gleichsetzen mit Eisbären oder Löwen. Wenn man deren Gehege beträte, käme man nicht mehr lebend heraus.
Gaurs sind eine Rinderart und sie sehen eigentlich recht friedlich aus. Aber ich betrachtete sie nun mit gewaltigem Respekt.

Drinnen im Raubtierhaus machten die Löwen ein Nickerchen. Chiara und Shakira hingegen spielten ganz entzückend miteinander. Zuerst leckte die Mutter ihr Töchterchen liebevoll ab. Das Gesicht, die Ohren, der Hals, der Bauch, das ganze Katzenkind wurde von der Mutter mit der Zunge liebkost. Shakira schlug spielerisch mit ihren Tatzen nach der Mutter. Als die Leckerei zu Ende war, fingen die beiden an zu balgen. Das Töchterchen wurde natürlich wieder frech und biss der Mutter in den Hals. Ich staunte über Chiaras Geduld, mit der sie sich die oft ungestümen Zärtlichkeiten ihrer Tochter gefallen ließ.
Ich hätte ihr noch lange zusehen können, aber es wurde langsam Zeit für die Fütterung von BaoBao.

Heute wurde der alte Herr von einem Pfleger gefüttert, den ich noch nie bei der Fütterung gesehen hatte. Das hatte aber keinerlei Auswirkungen auf BaoBaos Appetit. Er bekam heute wieder jede Menge Möhren, Birnen, Süßkartoffeln und einen Pfannkuchen (oder auch Berliner, wie viele sagen.) Ich musste schmunzeln, denn mir fiel die PGC-Folge von gestern ein, in der gesagt wurde, die Chinesen würden derlei nicht billigen. Aber BaoBao sei schon sehr alt, also müsse der Zoo alles richtig gemacht haben.
Das hat er mit Sicherheit.

Weil es heute nicht mehr so kalt war wie in den Tagen zuvor, schaute ich mal nach den Spitzmaulnashörnern. In der Tat war ein Nashorn draußen. Ich kann nicht sagen, ob es Ine war. Ine erkenne ich nämlich nur an Kito und den habe ich leider nicht gesehen.
Aber die Nashorndame war sehr munter und rannte wie aufgezogen über ihre Anlage, den Schwanz in die Höhe. Als I-Tüpfelchen ergab sich dann noch ein kleines Gespräch mit Herrn Messinger. Das kleine Ameisenbär-Mädchen ist wohlauf und heißt „Benita“.

Enzo machte heute einen fürchterlichen Krach. Man hörte ihn sowohl bei den Eisbären als auch am Raubtierhaus. Ich bedauerte die armen Pfleger, die diese Radautüte ständig um sich haben müssen. Aber vielleicht hören sie das auch schon gar nicht mehr.

Dann ging ich wieder zu Knut zurück. Andere Besucher erzählten, dass Knut schon schön mit seinen Bällen gespielt hätte. Als ich eintraf, hatte er gerade die Blase eines Lederfußballs beim Wickel und klatschte sie sich um die Ohren. Einige fremde Besucher beklagten sich, dass Knut nicht mehr so schön weiß sei wie als kleiner Bär. Sollen ihn die Pfleger etwa mit Perwoll waschen?

Inzwischen war es halb zwei und SpreewaldMarion war angekommen. Wir blieben zusammen bei Knut stehen, der inzwischen seinen Lauf begonnen hatte. Nun ja, eine Dreiviertelstunde vor seiner Mahlzeit kann ein bisschen Bewegung nicht schaden. Eine Dame kam hinzu und berichtete, dass es im Schweinehaus Nachwuchs gegeben hätte. Zwei Pekaris, eines davon besonders klein und zart. Das würden wir uns natürlich ansehen, aber alles zu seiner Zeit.

Kurz vor zwei gingen wir zu den Nasenbären, die zu meiner großen Freude heute wieder draußen gefüttert wurden.

Knut bekam heute wieder reichlich zu essen. Der Eimer war randvoll mit allem, was der Bär liebt. Knut stand in seinem Pool, knietief im Wasser und fing sein Essen mit dem Maul. Aber Frau Weckert machte ihm auch ein bisschen Bewegung und warf einige Stücke Obst auf die Anlage. Knut zeigte wieder, wie gut er inzwischen die vereisten Stufen bewältigt.
Nach der offiziellen Mahlzeit gab es noch einige schöne Extras: Eine Dame hatte ein großes Weißbrot mitgebracht, eine andere einen Kürbis. Ein junger Mann hatte eine große Lachsforelle spendiert. Einen wirklich großen Fisch, den Knut zur großen Freude der Besucher auch sofort fing. Wie immer war Knut heute von Krähen umringt. Sie schnappten nach den Weintrauben, während sie auf den schaukelnden Eisschollen standen. Ein Bild für die Götter. Dann war alles verteilt, Frau Weckert zeigte Knut den leeren Eimer. Und was machte Knut? Er schrie empört! Ein großer Eimer Futter und noch Geschenke obendrauf und Knut brüllt. Aber im Wasser schwamm noch der Kürbis. Knut machte einen langen Hals und plätscherte mit der Tatze im Wasser. Doch der Kürbis war ungehorsam und kam nicht von allein. Also musste Knut ins Wasser springen. Er schnappte sich den Kürbis, kletterte flink auf den vereisten Steinen nach oben und verspeiste ihn dann.

Nach der Fütterung gingen wir ins Schweinehaus. Die beiden kleinen Pekaris sind zum Klauen süß und das Kleine ist wirklich sehr klein. Aber seine Stimme ist umso lauter. Es machte die typischen Schweinegeräusche: Oink! Oink!
Die Mutter war weniger nett. Sie schubste das Kleine ständig herum. Merkwürdige Zärtlichkeiten.

Dann warfen wir noch einen Blick auf „Propelleröhrchen“ im Flusspferdhaus. Es steckte ab und zu den Kopf aus dem Wasser, drehte seine Propeller und tauchte wieder ab.

Marion wollte gern noch ein wenig bleiben, sie war ja auch später gekommen. Deshalb begleitete ich sie noch ein Stückchen durch den Zoo. Dann trennten sich unsere Wege.
Auf dem Weg zum Ausgang machte ich noch einen Abstecher zum Elefantenhaus. Die Elefanten waren drinnen und nahmen gerade eine Heumahlzeit ein. Alle bis auf Shaina Pali. Die warf es sich auf den Rücken.

Dann machte ich mich – wie immer schweren Herzens – auf den Heimweg.

Liebe Grüße

Yeo

Donnerstag 19. Februar 2009, 17:26

Re: Yeos Zooberichte

Donnerstag 19. Februar 2009, 17:27

Geschrieben Mittwoch, Januar 28, 2009 @ 20:58:42

Guten Abend, liebe Knut-Freunde!
Ehe unser Blog seine Tore schließt, möchte ich noch einen, wahrscheinlich letzten, Zoobericht hier einstellen.

Als ich heute im Zoo eintraf, sah ich zu meinem Erstaunen und Entzücken ein Winterwonder-land. Es hatte ein wenig geschneit, gerade so viel, dass der ganze Zoo aussah wie mit Puderzucker bestäubt. Unterwegs war mir das nicht aufgefallen. Aber hier sah alles überirdisch schön aus, die kahlen Zweige wirkten wie kleine Kunstwerke. Eisbärenwetter! Ich war gespannt auf Knut.

Der lag oben auf seiner Anlage und schlief. Knut strahlte einen tiefen Frieden aus. Wie er da so lag, sah er klein, weiß und unschuldig aus. Andere Besucher erzählten mir, dass er bis kurz vor meinem Eintreffen schön gespielt hätte. Sein rosafarbener Quietscheigel lag noch oben auf dem Sandhaufen.

Ich ging dann weiter zu den großen Eisbären. So wie beim letzten Mal lagen die Damen oben auf dem großen Felsen. Lars hingegen lag unten auf dem Eis. Dort, wo er immer liegt, ist das Eis schon richtig blank poliert.

Die Fütterung machte heute Franzi. Das ist die junge Frau, die oft bei den Seelöwen ist.
Die Eisbären bekamen heute ein Vier-Gänge-Menü. Als Vorspeise gab es weiße Mäuse. Lars atmete sie wieder förmlich ein. Aber auch seine Damen holten sich ihren Anteil. Dann gab es natürlich Fleisch. Zwar wurde Lars wieder viel mundgerecht serviert, aber seine Frauen waren heute erstaunlich munter und sicherten sich etliche Stücke Fleisch. Zum Schluss gab es Brötchen und schließlich Nüsse. Während der Fütterung mokierte sich ein älterer Mann, dass sie Pflegerin das Futter mit den Händen anfasst. Ich verzichtete auf die Frage, welche Körperteile er denn einsetzen würde.

Jedenfalls sah ich mir die Fütterung bis zum Schluss an. Sonst legen sich die Eisbären die Nüsse immer auf den Tatzen. Aber weil noch kein Wasser in ihrem Becken ist, mussten die Herrschaften die Nüsse einfach vom Eis aufschlecken. Das tat dem Appetit keinen Abbruch.

Die Polarwölfe gaben heute ein wunderschönes, mehrstimmiges Konzert. Man konnte es nicht nur hören, sondern auch sehen. Sie hatten es sich vor der Glasscheibe bequem gemacht.

Dann machte ich eine große Zoo-Runde. Zuerst an den Gaurs vorbei zu den Seelöwen. Die kamen zwar neugierig angeschwommen, Volker mittenmang. Aber als sie sahen, dass sie von mir nichts bekommen, klappten sie nur verächtlich die Nasenlöcher auf und zu und drehten wieder ab.

Bei den Ottern herrschte große Aufregung. Ich weiß leider nicht, wann die gefüttert werden. Jedenfalls hatten sie sich an der Glasscheibe versammelt und schrieen wie am Spieß.

Bei den Onyx-Antilopen gibt es übrigens ein Kälbchen. Bei den Spitzmaulnashörnern sah ich niemand und hatte auch mit niemanden gerechnet. Ebensowenig wie vorm Adolpho- bzw. Benita-Zuhause.

Dann ging ich links an der Okapi-Wiese vorbei, wo im Sommer immer mit Adolpho gespielt wurde. Der Weg endet kurz vor der Mauer mit einer gemütlichen Sitzecke unter hohen Bäumen. Wenn man weitergehen möchte, muss man sich weiter rechts halten, hinten am Zoo-Restaurant vorbei. Zuvor muss man über eine Hängebrücke gehen. Man kann zwar auch drum herum gehen, aber das dauert länger. Und weil niemand zu sehen war, probierte ich die Hängebrücke aus. Irgendwie kam ich auf der anderen Seite an.

Ich kam an einem kleinen Pavillon vorbei, in dem sich eine Skulptur von Leda mit dem Schwan befindet. Ringsherum befinden sich Bänke. Sicher sieht das im Sommer sehr schön aus. Ich ging den Weg weiter und kam am Aquarium heraus. Beziehungsweise auch am Raubtierhaus, das liegt ja gegenüber.

Weil bis zur Fütterung von BaoBao noch Zeit war, ging ich mal wieder ins Nachttierhaus.
Die Plumploris waren heute besonders niedlich. Pimboli hing kopfüber am Gitter und hielt sich mit den Hinterbeinen fest, ganz in Fensternähe. Mit den Armen hielt er den Hals seiner Partnerin umschlungen und küsste sie. Wirklich!

Im Gehege des Fingertiers Mario wurde gerade Wasser gesprüht, fein wie Nebel. Mario schien das zu gefallen. Ich habe ihn noch nie so munter und lebhaft gesehen. Er tobte immer vor der Düse hin und her und ließ sich sein Fell benetzen. Dann kam er an die Scheibe und guckte mich neugierig an.

Dann ging ich zu BaoBao. Dessen innere Uhr ging heute irgendwie vor. Bereits um 11.15 Uhr saß er vor der Glastür und machte einen langen Hals. Irgendwann kam ihm ein bäriges Bedürfnis an. BaoBao kletterte auf seiner Bank und machte innerlich Platz für was Neues.
Dann nahm er wieder seine Warteposition ein.

Während wir beide auf BaoBaos Fütterung warteten, kam aus dem Raubtierhaus eine größere Gruppe von jungen Leuten, begleitet von einem älteren Herrn.
Als dann Herr Liebschwager mit dem Futter erschien, wurde er von dem Mann angesprochen. Daraufhin nahm Herr Liebschwager einige der jungen Leute mit in den kleinen Vorraum vor BaoBaos Anlage und forderte sie auf, dem Bären etwas aus der Futterschale zu reichen.

Ich meinte daraufhin zu dem älteren Herrn, dass es doch sehr nett von Herrn Liebschwager sei, die jungen Leute zur Fütterung mitzunehmen. Wir kamen ins Gespräch und ich erfuhr, dass die jungen Leute Tierpfleger-Schüler sind, also angehende Tierpfleger. Der ältere Herr ist ihr Lehrer. Er ist zwar schon im Ruhestand, macht aber mit den Schülern noch gelegentlich solche Exkursionen. Er hat viele der Tierpfleger, die im Zoo arbeiten, früher unterrichtet.
Darunter auch Herrn Dörflein und Herrn Röbke.
Herr Dörflein war übrigens schon als ganz junger Mann so, wie wir ihn kennen gelernt haben: freundlich und ruhig.

Nach der Fütterung von BaoBao ging ich zum Affenhaus. Heute waren seit langer Zeit wieder mal die Bärenmakaken draußen. Auch die Innenanlage der Bonobos konnte ich bestaunen.
Aber am eindrucksvollsten finde ich wie immer Ivo, den Gorillamann. Er braucht nichts zu machen. Einfach wie er so dasitzt, wirkt selbstbewusst. Es sieht aus, als sei er sich seiner imposanten Ausstrahlung wirklich absolut bewusst.

Dann wollte ich die Schweinchen besuchen. Mutter Weißbartpekari und ihre Kinder sind wohlauf. Sie kuschelten in ihrer Box. Der Rest der Schweine-Bande bildete ein wuselndes Knäuel in den Nebenboxen. Borneobartschwein Neo wächst übrigens beim Zusehen.

Als ich wieder bei Knut ankam, war es kurz vor 13.00 Uhr. Es war vor Knuts Anlage fast menschenleer, nur ein Mann stand noch neben mir. Er freute sich ebenso über die Stille.
Knut war sehr beschäftigt. Er knabberte an einem ominösen Teil herum, über das ich gar nichts Genaues wissen wollte. Es sah aus wie ein sehr strapazierter Ochsenschwanz.
Allerdings erfuhr ich auch, dass Herr Henkel dem Knut heute um die Mittagszeit einen großen Knochen spendiert hatte.

Kurz vor halb zwei kam SpreewaldMarion. Zusammen sahen wir Knut bei seinem „Hungermarsch“ zu, den er kurz zuvor begonnen hatte. Knut lief tatsächlich schon das Wasser im Munde zusammen. Sicher lag es an dem großen Fisch, den ein Besucher mitgebracht hatte und der nun auf der Bank lecker vor sich hin duftete.

Ich setzte mich kurz ab und besuchte meine Lieblinge, die Nasenbären. Die werden ja nun wieder draußen gefüttert. Die Fütterung machte heute ein junger Praktikant, unter Anleitung von Franzi. Sie war mit ihm zufrieden und wir waren es auch.
Übrigens geht es Familie Ernst gut und auch das kleine Lippenbärchen ist wohlauf. Es soll total niedlich sein und ich freue mich schon darauf.

Franzi übernahm die Fütterung von Knut. Unser Bärenjunge bekam wieder einen Eimer voll Futter für sich allein. Zum Schluss gab es den heiß ersehnten, wunderschönen Lachs.
Aber so schnell, wie er geflogen kam, so schnell war er auch im Bärchen verschwunden.
Als Knut sah, dass nun nichts mehr kam, machte er sich noch über einen Salatkopf her, den er bisher verschmäht hatte.

Nach der Fütterung von Knut gingen wir noch mal ins Schweinehaus. Mutter Weißbartpekari war gut in Form. Sie stellte sich immer wieder auf die Hinterbeine und steckte ihre Steckdosennase durch´s Gitter. Einmal wühlte sie im Stroh herum und tauchte mit einer Strohperücke auf dem Kopf wieder auf.

Dann gingen wir zum Seelöwentraining, dass heute wieder Herr Zahmel machte. Wir kamen gerade recht, um Lucy und Volker zu sehen. Lucy machte allerlei Kunststücke und wurde dafür mit Fischen belohnt. Volker isst zwar noch keinen Fisch, aber was seine Mutter hat, will er auch haben. Also klaute er immer wieder Fische aus dem Eimer und schwamm damit davon. Lucy tobte schreiend hinterher und jagte ihrem Sohn den Fisch wieder ab.
Beim Essen hört die Freundschaft auf. Dann war das Seelöwentraining zu Ende. Lucy und Volker sollten wieder in ihre Boxen. Aber Volker dachte gar nicht daran. Er türmte hinter den Felsen und Herr Zahmel musste ihn erstmal suchen. Aber schließlich fand sich Volker wieder ein. Er sprang auf den Stein zu seiner Mutter, zankte mit ihr um den Eimer und schmiss ihn ins Wasser. Herr Zahmel brachte aber wieder Ordnung in die Familie und die drei zogen sich hinter die Kulissen zurück.

Zum Abschluss ging ich noch einmal zu Knut. Er lag friedlich in der Abendsonne und leckte an seinen Tatzen herum. Sicherlich schmeckten die noch ein wenig nach dem leckeren Lachs.

Ein schöner und langer Zootag ging wieder zu Ende.

Liebe Grüße

Yeo

Re: Yeos Zooberichte

Donnerstag 19. Februar 2009, 17:28

Geschrieben Freitag, Januar 30, 2009 @ 20:23:57

Guten Abend, liebe Knutfreunde!
Dies ist nun wirklich mein letzter Zoo-Bericht im Rbb-Blog. Ich bin heute noch einmal im Zoo gewesen, habe alles still auf mich einwirken lassen, um Euch noch ein letztes Mal auf einen Zoospaziergang mitzunehmen, ehe wir alle in unsere neuen Blogs und Foren umziehen.

Ich kam heute ziemlich spät im Zoo an, es war schon kurz vor halb elf. Natürlich wollte ich zuerst zu Knut. Aber zum Glück kam mir ein Besucher entgegen, der mir erzählte, dass Knut gerade schlief. Also konnte ich beruhigt zur Fütterung der großen Eisbären gehen.

Bei den Eisbärendamen war heute wieder Gruppenkuscheln angesagt. Wie immer in den letzten Tagen. Die Fütterung machte heute ein junger Pfleger. Ich habe ihn zwar schon gesehen, kann aber nicht sagen, wo er sonst arbeitet. Er machte eine gute Fütterung, passte auf, dass alles gerecht zugeht und dass auch die Damen ihren Anteil bekommen. Die Brötchen warf er weit in die Anlage hinein, um den Herrschaften noch etwas Bewegung zu verschaffen.

Heute war die große Glasscheibe nicht beschlagen, also konnte ich sehen, was die Eisbären mit den Wallnüssen veranstalten. Ich konnte immer nicht glauben, dass die Eisbären die Schalen wirklich ausspucken. Heute sah ich´s mit eigenen Augen. Die Nüsse werden zerschnorpst, dass Innere ausgelutscht und die Schalen werden dann ausgespuckt. Hinter der Glasscheibe sieht es aus, als hätte jemand Splitt gegen die Glätte gestreut.

Dann ging ich zum Flusspferdhaus. Familie Flusspferd war friedlich vereint, „Propeller-Öhrchen“ steckte gelegentlich sein Köpfchen aus dem Wasser.

Dann ging´s endlich zu Knut. Der war kurz zuvor erwacht. Nun stand er am Rand des Wassergrabens und patschte eifrig mit seinen Tatzen ins Wasser. Die Eisschollen hatten es ihm angetan. Sie sollten sich gefälligst zu ihm hinbewegen und das nach Möglichkeit, ohne dass Knuti ins Wasser muss! Er hatte sich nämlich schön geschminkt, halb schwarz, halb weiß. Auch das Gesicht hatte interessante schwarze Schatten, aber nur auf einer Seite.
Da durfte doch nicht zerstört werden!

Schließlich bekam er ein großes Eisstück zu packen, beförderte es auf die Steine und trat mit der Tatze darauf, dass es krachte. Warum dachte ich in dem Moment an einen guten Whisky? Knut jedenfalls dachte ans Eisessen. Stück für Stück wurde aufgefriemelt und verputzt. Die Friemelei beherrscht Knut inzwischen fast so gut wie Ernst. Vielleicht hat der es ihm beigebracht? Dann war das Eis verputzt und Knut machte sich auf die Suche nach neuem. Er packte eine große Eisscholle und wollte sie an Land ziehen. Aber die hatte ungefähr die Größe einer Tischplatte und wollte nicht mit. So begnügte Knut sich damit, kleine Eissplitter abzuknabbern. Unbefriedigend, das ganze. Knut ließ es, kletterte die Treppe hinauf, wobei er einmal bäuchlings wieder herunterrutschte. Aber dann erklomm er doch geschickt die Treppe.

Gern wäre ich bei Knut stehen geblieben. Aber ich gehe auch gern ins Raubtierhaus und zur Fütterung von BaoBao. Deshalb machte ich mich auf den Weg dorthin.

Löwin Jazira lag ausgestreckt auf dem Rücken und zeigte ihr flauschiges Bauchfell. Ich sagte ihr, dass sie eine ganz Schöne sei und wunderschöne Augen habe. Das muss ziemlich komisch ausgesehen haben, denn ein junger Pfleger guckte mich fragend an. Ich erklärte, dass ich Jazira erzählt hätte, wie schön sie sei. Da lächelte er und meinte, da hätte ich ganz Recht.
Die Fütterung von BaoBao machte heute wieder Herr Liebschwager, begleitet von eben jenem jungen Pfleger. Auch den anderen Besuchern fiel auf, mit welcher Liebe und Geduld BaoBao gefüttert wurde.

Dann ging ich zum Affenhaus. Da gibt es etwas Neues zu berichten. Die Mandrills haben ein Junges. Es wurde am 16. Januar geboren. Sehr viel habe ich aber noch nicht davon gesehen, die Mutter tut sehr geheimnisvoll. Heute war im Affenhaus Großputz angesagt, so waren statt der Affen die Pfleger auf der Anlage. Zum Glück aber nicht bei den Orang-Utans. So konnte ich sehen, wie die kleine Satu ihre Familie aufmischte.

Nach dem Besuch des Affenhauses besuchte ich die Elefanten, um mir die werdende Mutter anzusehen. Sie hat wirklich einen enormen Umfang. Hoffentlich geht alles gut und sie bekommt bald ein gesundes Elefantenkälbchen.
Die Elefanten sind auch immer sehr sehenswert. Es macht Spaß, ihnen beim Spielen zuzusehen. Die Elefanten hatten Äste zum Knabbern und Spielen bekommen.
Shaina Pali fand noch einen Tannenzweig und fegte damit die Anlage.

Nach den Elefanten besuchte ich die Giraffen. Sie waren heute drinnen. Das Giraffenhaus ist ja nun neu renoviert und sehr schön mit großen Grünpflanzen versehen. Ich freute mich, dass ich heute mal diesen Weg eingeschlagen habe.

Dann ging ich zu den Seelöwen. Lucy hatte den Stein für sich erobert und schlief darauf. Volker lag halb auf ihr und schlief auch. Ab und zu öffnete er ein Auge einen Spalt breit. Aber die Besucher waren nicht interessant, also schlief er weiter.

Die Otter hatten vor kurzem Futter bekommen. Sie hockten dicht beieinander und verspeisten Fische, weiße Mäuse und andere undefinierbare Köstlichkeiten. Unweit von ihnen wartete ein Reiher auf seine Gelegenheit, etwas von der Mahlzeit abzubekommen.

Heute war eine Spitzmaulnashorndame draußen. Kito und Ine habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Also kehrte ich um und ging zum Schweinehaus, mich aufzuwärmen und die kleinen Pekaris anzusehen.

Auch dort wurde geputzt. Mutter Pekari kuschelte mit ihren beiden Kindern und dem Rest der Bande in einer Box. War das ein Gewusel! Neo ist schon fast ausgewachsen. Ich konnte kaum glauben, dass der junge Halbstarke eben noch der kleine Neo war.

Dann ging ich zurück zu Knut. Der war gerade am Wandern. Es war inzwischen kurz vor eins, das heißt, noch über eine Stunde bis zur Fütterung. Aber zum Glück fiel Knut bald etwas anderes ein. Er interessierte sich für seine Bälle. Vor der Glasscheibe schwamm der schwarz-rot-goldene Lederball. Knut holte ihn und schleppte ihn an Land. Der Ball wurde mit beiden Tatzen ausgepresst, das Wasser spritzte in kleinen Fontänen aus zahlreichen Löchern heraus.

Dann hatte der Ball die gewünschte Form, Knut nahm ihn ins Maul. Sein Kopf schnellte vor und zurück - und der Ball klatschte mir genau vor die Füße! Ich warf Knut den kalten, glitschigen Ball zurück, Knut versuchte, ihn mit dem Maul zu fangen wie sonst die Fische.

Mein roter Anorak war wohl die Signalfarbe. Knut hielt wieder auf mich zu, der Ball flog hoch und landete kurz hinter mir. Hätten nicht so viele Leute seinen Namen geschrieen und hätte Knut nicht noch eine andere rotbejackte Frau gesehen, hätte er wohl bis zur Fütterung mit mir Ball gespielt. Aber so verteilte Knut seine Gunst und seine Bälle auch auf andere Besucher.

Als Knut das Ballspielen über hatte, tobte er im Wasser herum, machte die tollsten Pirouetten und Kapriolen. Dann beförderte er einen Ochsenschwanz zu Tage, der schon wesentlich bessere Tage gesehen hatte. Der wurde an Land geschleppt und unterm Blechbaum ausgiebig benagt. Dann wurde auch das langweilig.

Knut sprang wieder ins Wasser – von der Eisschicht war nichts mehr zu sehen – und kam mit einem blauen Basket-Ball wieder. Der Ball hatte leider noch zu viel Luft, damit konnte man noch nicht spielen. Den musste man sich erst spielgerecht beißen.

Leider kann ich nicht sagen, wie die Geschichte zwischen Knut und dem blauen Ball ausging.
Es war kurz vor zwei und somit Zeit für die Nasenbärenfütterung. Dachte ich. Bei den Nasenbären tat sich nichts, kein Pfleger kam. Dafür drängelten sich vor der Glasscheibe bei den Wölfen die Besucher. Nanu? Ich beschloss vorsorglich, mitzudrängeln. Ein Glück, denn ich erfuhr, dass Herr Röbke im Winter immer die Wölfe vor den Wildhunden und den Nasenbären füttert. Das muss einem Dummen doch gesagt werden… aber nun weiß ich´s.

Die Wölfe bekamen heute ganze Kaninchen, Küken, aber auch große Stücke Fleisch mit Knochen. Aber sie hatten wohl nicht so den richtigen Appetit. Gnädig nahmen sie die Kaninchen entgegen.

Schließlich kam Herr Röbke mit der Futterkarre, begleitet von dem jungen Mann, der früh die Eisbären gefüttert hatte. Der junge Pfleger fütterte die Nasenbären. Die Fütterung gefiel mir, ich liebe die Nasenbären und sehe jede Fütterung gern.

Dann ging´s zu Knut und den Braunbären. Die Braunbären fütterte der junge Pfleger, Herr Röbke fütterte Knut. Ich hatte mich vorher einige Minuten mit Herrn Röbke unterhalten. Er hatte mir erklärt, dass die Fütterung von Knut nicht in erster Linie dessen Nahrungsaufnahme diente, sondern auch der Beschäftigung und der Motivation. Das ist natürlich plausibel.
Also warf Herr Röbke wieder einige Fleischstücke ins Wasser, damit Knut sie sich holen sollte, was er auch tat. Das Obst flog in hohem Bogen auf die Anlage. Knut würde sich damit noch lange vergnügen können.

Schließlich gab es von einer netten Spenderin einen herrlichen Lachs. Herr Röbke zeigte Knut den Lachs, Knut winkte mit der Tatze, als wolle er sagen: Her damit zu mir!
Aber Herr Röbke warf den Lachs ins Wasser. Knut guckte ungläubig hinterher. Aber da der Lachs schon tot war, konnte er nicht angeschwommen kommen. Knut musste ihn schon holen, was er auch gleich tat. Der Fisch wurde auf dem steinernen Tablett manierlich, aber schnell verspeist.

Herr Röbke blieb noch einen kurzen Moment bei den Besuchern stehen. Dann verabschiedete er sich mit den Worten: In zehn Minuten lasse ich die Malaienbären ´raus.
Wie? Was? Malaienbären???!!! Ich war ganz Ohr und erfuhr schließlich, dass Herr Röbke die Malaienbären kurz nach Knuts Fütterung ins Freie lässt. Zeit für die Malaienbären, Luft zu schnappen und für die Pfleger, die Malaienwohnung zu putzen.

Ich machte mich sofort auf den Malaienweg. In der Tat dauerte es nicht lange, bis Herr Röbke und der junge Pfleger erschienen. Sie hatten Sirupgläser dabei, deren Inhalt sie über die Stämme verteilten. Dann gingen die beiden wieder. Kurze Zeit später ging der Schieber hoch und die Malaienbären kamen herausgetobt. Meine lieben Malaienbären! Wie lange hatte ich sie schon nicht mehr gesehen! Und wie freute ich mich, sie wieder zu sehen! Ernst ist in den letzten Wochen noch ein Stückchen gewachsen. Aber er ist noch immer so hübsch wie früher. Und genau so frech. Er drängelte seine Eltern von den besten Sirupspuren weg und schleckerte, was zu schleckern war. Maika war am ersten aus dem Rennen und verzog sich in eine Höhle an der Wand, um dort ihren Rücken zu schubbern. Vater und Sohn schleckten weiter.

Eigentlich hätte ich gern noch viel länger zugesehen. Aber die Uhr war sehr unbarmherzig und mein Heimweg ist ziemlich lang. Also ging ich noch mal zurück zu Knut. Der war in der Tat damit beschäftigt, seine Anlage nach verborgenen Köstlichkeiten abzugrasen. Ziemlich erfolgreich, wenn ich an den Futterregen denke, der da niedergegangen ist.
Zwischendurch wurden immer wieder mal die Tatzen geleckt und geputzt. Sicher dufteten und schmeckten sie immer noch fein nach Lachs.

Der Abschied vom Zoo fiel mir wie immer sehr schwer. Aber ich werde wiederkommen.
Der Abschied von diesem Blog fällt mir auch sehr schwer.
Aber ich werde weiter zur Knut-Gemeinschaft gehören.

Meine Zoo-Berichte werde ich in Zukunft im Wilde-Herde-Forum, in Hartmuths Forum und auch in Mervis Blog einstellen. Hupsi war vor einigen Tagen so nett, mir eine genaue Anleitung zu schicken, wie ich meine Zoo-Berichte verlinken und die Links in ihrem Blog einstellen kann. @ Hupsi, danke dafür. Wenn ich kapiert habe, wie es geht, werde ich es machen.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend

Liebe Grüße

Yeo

Re: Yeos Zooberichte

Donnerstag 19. Februar 2009, 17:29

Geschrieben Montag, Februar 2, 2009 @ 17:02:24

Hallo, liebe Knut-Fans!
Heute war mein erster Zoo-Besuch im neuen Monat und nach der Schließung des Rbb-Blogs.
Eigentlich hatte ich ganz andere Termine, aber mein Interesse an Knut und am Zoo ist nach wie vor ungebrochen.

Als ich heute im Zoo eintraf, war es schon ziemlich spät, kurz vor halb zwölf. Also nix mehr mit Eisbärenfütterung. Aber wohl noch mit BaoBao-Fütterung! Ich ging also ziemlich hastig zum Raubtierhaus. Herr Liebschwager, der heute wieder die Fütterung machte, war so nett, sich einige Minuten zu verspäten. So passte es zeitlich wieder für mich. Es gab heute wieder sehr leckere Dinge, unter anderem einen von BaoBao heiß geliebten Pfannkuchen (oder Berliner, wie manche Leute sagen).

Die Löwen hielten heute ihren Schönheitsschlaf. Alle drei. Sie ließen sich auch gar nicht stören. Also besuchte ich das Nachttierhaus.

Bei den Plumploris war eitel Sonnenschein. Sie saßen einträchtig nebeneinander und langten mit ihren winzigen Händchen gemeinsam und graziös in einen Futternapf. Das Fingertier habe ich heute nicht gesehen, dafür aber den Wickelbären. Der guckte mich mit großen Augen an.

Dann ging ich ins Schweinehaus. Die kleinen Pekaris habe ich nicht gesehen, aber das muss nichts heißen. Es war gerade geputzt worden und die Pekari-Schweinebande war in eine Box gesperrt. Sie hatten sich ins Stroh gewühlt und grunzten vor sich hin. Man konnte unmöglich unterscheiden, wo der eine anfängt und der andere aufhört.

Dann war ich endlich bei Knut. Der hatte heute ein Problem. Im Wassergraben direkt vor ihm lag ein Ball. Knut wollte ihn gern haben und platschte mit seinen Tatzen entsprechend im Wasser herum. Aber der Ball wollte nicht kommen. Und Knut wollte nicht ins Wasser, so sehr die Besucher ihn auch ermunterten.

Weil ich fand, dass das seine Angelegenheit ist, ging ich zu den großen Eisbären. Lars kuschelte mit einer seiner Damen in der Höhle. Katjuscha tigerte hin und her. Die dritte der Eisbärendamen machte heute einen auf erschossenen Krieger und lag schlafend unten auf dem Eis.

Im Vogelhaus bemerkte ich heute zum ersten Mal die Inkakakadus. Sie wohnen gleich hinter der Tür rechts. Die Inkakakadus haben eine hübsche Farbe: zart hellrosa, an den Flügeln lachsfarbig. Auf dem Kopf haben sie einen niedlichen, rot-weißen Federschmuck.
Über Felix und Krümel gibt es nichts Neues zu berichten, sie sahen einfach toll aus wie immer.

Dann ging ich wieder zu Knut zurück. Der war inzwischen in Spiel- und Tobelaune. Er sprang immer wieder ins Wasser, dass es bis zu den Besuchern spritzte. Der Boden des Grabens wurde abgesucht, Spielzeuge wurden hochgebracht und hergezeigt. Darunter mehrere Bälle unterschiedlichster Plattheits- und Zerbissenheitsgrade. Das Beste war natürlich der schwarz-rot-goldene Ball und ein zerfledderter Jutesack, in dem sich sogar noch ein Spielzeug befand.
Diese Schätze wurden an Land geschleppt, der Fußball wurde mit den Tatzen plattgedrückt, auf dass das Spiel beginne. Leider verhedderte sich Knut dabei mit den Krallen in seinem Jutesack-Fragment. So ja nun nicht!

Knut warf jetzt alles ins Wasser und ging erneut auf Tauchstation. Er kam wieder hoch mit einem weiteren Ball und einer gut eingeweichten, abgelagerten Möhre, die aber noch Biss hatte. Man konnte es hören. Dann wieder ins Wasser ´rein mit Krawumm und heraus mit dem Ochsenschwanz, der auch schon bessere Tage gesehen hatte.

Nachdem wir all die schönen Sachen gesehen hatten, holte sich Knut wieder den schwarz-rot-goldenen Ball. Er presste ihn gründlich aus, nahm ihn zwischen die Zähne, holte Schwung und hopp! flog der Ball über Glas und Geländer. Ein kleiner Junge fing ihn und freute sich wie Bolle. Leider war er zum Zurückwerfen zu klein. Das übernahm großzügig sein großer Bruder. Hätte ich aber auch gern gemacht, schließlich liebe ich Kinder.

Knut war außer Rand und Band. Immer wieder flog der Ball zu den beiden Jungs. Erst als der Kleine den Ball zu kurz warf und der in den Graben fiel, hörte Knut auf. Dazu hätte er nämlich ins Wasser gemusst und das wollte er plötzlich aus irgendeinem Grund nicht mehr.
Aber Knut war noch lange nicht müde. Er sprang wie ein junger Gott die vereiste Treppe empor und rannte auf seiner Anlage hin und her. Es sah aus, als wisse er in seinem Übermut nicht wohin mit sich.

Gern hätte ich ihm noch länger zugesehen, aber ich hatte heute nicht viel Zeit und wollte auch noch das kleine Flusspferd besuchen. Da hatte ich aber Glück! Das Kleine war heute mal an Land zu sehen! Es stand vor seiner Mutter und biss ihr mit seinem zahnlosen Mäulchen immer in die Unterlippe. Die Mutter ließ das Kind gewähren. Dann kam der Vater an Land.
Vor dem hatte das Kind auch nicht allzu viel Respekt und knabberte an seinen Barthaaren herum. Aber das Kleine scheint bei den Großen Narrenfreiheit zu haben. Sie ließen alles mit sich machen.

Zum Schluss machte ich noch einen Abstecher ins Elefantenhaus. Es ist ja bekannt, dass Nachwuchs erwartet wird. Die Elefanten waren heute drinnen und Phang Pha so rund und trächtig wie eh und je. Sie stand aber am Gitter und beguckte den Elefantenbullen Viktor ziemlich interessiert. Recht so, der soll sehen, was los ist.

Das war´s leider wieder für heute, aus Zeitgründen nur ein kleiner Abstecher, aber mit einer schönen Dosis Knut.

Viele liebe Grüße

Yeo

Re: Yeos Zooberichte

Donnerstag 19. Februar 2009, 17:30

Geschrieben Mittwoch, Februar 4, 2009 @ 19:36:00

Guten Abend, liebe Knut-Freunde!
Heute war ich wieder im Zoo und leider wieder auf den letzten Drücker. Weil ich die Eisbärenfütterung nicht verpassen wollte, ging ich gar nicht erst zu Knut, sondern direkt zu den großen Eisbären, an den Malaien vorbei.

Hätte ich mich doch heute früh etwas beeilt! Bei den großen Eisbären erzählte mir nämlich eine Besucherin, dass Knut heute schon schön mit den Besuchern Ball gespielt hat. Auch mit ihr. Zwar war heute der abgeranzteste Ball dran gewesen, aber das macht nichts, Ball ist Ball. Ich glaube, ich wurde in dem Moment leicht grünlich vor Neid.

Die Eisbärenfütterung machten heute zwei junge Pfleger. Die Fütterung war gut, die Eisbären bekamen wieder reichlich weiße Mäuse als Appetitanreger. Lars´ Appetit war allerdings schon angeregt genug. Er rannte hinter den Fleischstücken hinterher, die die Pfleger kreuz und quer auf die Anlage warfen. Aber die Pfleger sorgten für Gerechtigkeit und so bekamen auch die Damen ihren Anteil.

Nach der Fütterung der Eisbären ging ich zu Knut zurück. Der hatte sich wieder toll geschminkt – rechte Seite schwarz, linke Seite weiß. Ein eisbärisches Yin und Yang. Aber mit Ballspielen war nichts mehr. Knut wanderte und kletterte auf seiner Anlage herum. Er hatte inzwischen allerlei hübsche Farben angenommen und sah aus wie ein Marmorkuchen. Als er sich zum Schubbern an den Felsen stellte, hob er sich kaum vom Hintergrund ab. Dann legte Knut sich hinter dem Blechbaum zu einem wohlverdienten Nickerchen nieder.

Ich ging zum Raubtierhaus. Die Löwen machten dass, was sie oft machen. Sie schliefen. Chiara und Shakira konnte ich leider nicht sehen, dort wurde nämlich geputzt. Aber die beiden Tiger waren drinnen und hatten eben einen Knochen bekommen.

Die Fütterung von BaoBao machte heute eine junge Pflegerin, die es schon öfter gemacht hat.
Sie warf das Futter durch den Schlitz verteilt auf die Anlage, so dass der alte Herr sich ganz schön drehen und bewegen musste, um an sein Essen zu kommen. Aber die Feigen fütterte sie ihm mit der Hand und kraulte ihn dabei unterm Kinn.

Danach ging ich zu den Affen. Die Totenkopfäffchen sind immer niedlich. Eines der Kleinen spielte ständig mit seinem Schwanz und wirbelte ihn wie ein Lasso herum. Das ist ja auch ein zu schönes Spielzeug und dann auch noch aus Naturmaterial! Die kleine Satu ärgerte die Großen. Aber ich glaube, die hat Narrenfreiheit und darf das. Bei den Bonobos herrschte ein wenig Eifersucht. Zumindest bei dem Kleinen. Seine Mutter ließ sich nämlich von einer Freundin das Fell untersuchen. Der Kleine versuchte ständig, sich da irgendwie zwischen zu drängen. Aber die beiden Damen ließen sich nicht stören. Schließlich hatte die Mutter ein Einsehen und nahm den kleinen Quälgeist in den Arm.

Dann machte ich noch einen Abstecher zu den Elefanten. Dort gab es zur Stunde aber noch keine Neuigkeiten. Phang Pha ist trächtig wie eh und je.

Auf dem Weg zurück zu Knut schaute ich ins Schweinehaus. Weil gerade wieder gründlich gereinigt wurde, waren die Pekaris in zwei Boxen untergebracht. Aber das war ihnen zu ungemütlich, sie lagen in einer Box zusammen und kuschelten. Die Kleinen sah ich heute auch, sie sind wohlauf. Ihre Mutter hatte sie fast ins Stroh eingegraben.

Wieder zurück zu Knut. Der hatte anscheinend in der Zwischenzeit einen neuen Ochsenschwanz bekommen, den er eifrig benagte. Als Knut sah, dass wieder genügend Zuschauer vor seinem Gehege standen, wurde der Ochsenschwanz stolz hergezeigt. Dann wurde er gedrückt, geherzt und geliebt. „Wie eine Puppe“, meinte eine Besucherin zutreffend.

Zwischen eins und halb zwei war ich mit SpreewaldMarion und Bärbel verabredet. Als die beiden im Zoo eintrafen, schlug ich einen Spaziergang zu den Spitzmaulnashörnern vor. Es war ja heute in Berlin nicht mehr so kalt, vielleicht konnte man sogar den kleinen Kito sehen?

Wir gingen also hin. Kito sahen wir nicht, dafür aber ein anderes Spitzmaulnashorn. Ein männliches. Und noch etwas sah ich: Die offene Tür zu Adolphos ehemaliger Wohnung.
Ich riskierte einen Blick und sah Herrn Messinger im Innenhof. Schüchtern stellte ich die Frage, wie es dem kleinen Ameisenbärenbaby geht und ob man es vielleicht sehen dürfe?

Herr Messinger war sehr freundlich. Er öffnete das Tor und ließ uns eintreten. Die kleine Benita wohnt in Herrn Messingers Büro. Sie hat dort eine beheizte Schlafkiste mit einem Ball und verschiedenen Schnuffeltüchern.
Benita ist sooo süß! Sie ist vielleicht dreißig Zentimeter lang ohne Schwanz. Mit Schwanz also das Doppelte. Ihr Fell ist viel weicher als das von Adolpho. Sie ist auch schon selbständiger. Während Adolpho im gleichen Alter noch mit einer Spritze gefüttert werden musste, trinkt Benita schon aus dem Fläschchen.
Als wir Benita besuchten, hing sie gerade bei einem jungen Pfleger auf der Schulter.
Adolpho geht es übrigens auch gut, er hatte einen Schnupfen, aber jetzt ist er wieder gesund.
Wir bedankten und verabschiedeten uns und gingen zu Knut zurück.

Knut hatte sich in unserer Abwesenheit besonders schön geschminkt. Kopf, Rücken und Vorderbeine waren schwarz, der Rest weiß. Es sah aus, als würde Knut eine schwarze Jacke tragen. Der Ochsenschwanz war heute zu interessant. Er wurde immer wieder beknabbert, aufgenommen, herumgetragen und wieder abgelegt.
Zwischendurch wurde ein kleiner Zweig aufgehoben und herumgetragen.

Ich seilte mich ab, um die Fütterung der Nasenbären zu sehen. Weil heute ja Mittwoch ist, gab es keine Wildhunde- und keine Wolfsfütterung. Deshalb brauchten wir auch nicht lange zu warten. Kurz nach zwei kamen die beiden jungen Pfleger, die am Vormittag schon die Eisbären gefüttert hatten.

Für die Nasenbären gab es zunächst mal eine Enttäuschung: Die weißen Mäuse waren heute schwarz. Dementsprechend wurden sie kritisch betrachtet. Aber als sich herumsprach, dass das Schwarze auch nach Maus schmeckt, kamen die Nasenbären und verspeisten die Mäuse genau so anstandslos wie alles andere.

Knuts Speiseplan war heute wieder sehr reichhaltig. Zu den Sachen, die er vom Zoo ohnehin bekommt, bekam er noch eine schöne Lachsforelle, die ein Besucher mitgebracht hatte. Auch frische Brötchen wurden dem Pfleger noch zugereicht und von diesem gleich zu Knut hineingeworfen. Überhaupt war die Fütterung von Knut heute wieder schön und sehenswert.

Nach der Fütterung fragte ich, ob vielleicht heute noch die Malaienbären herauskämen?
Einer der Pfleger meinte, das könne gut sein, Herr Henkel hatte es zumindest vorgehabt.
Wir gingen also kurze Zeit später zu den Malaienbären, einige Besucherinnen schlossen sich uns an.

Bei den Eisbären gab es wieder ein schönes Bild: die drei Damen standen oben auf dem Felsen und machten Gruppenkuscheln.

Bei den Malaienbären war in der Tat schon der Schieber offen. Kurze Zeit später guckte Bhumipol heraus und bald darauf war die ganze Malaienfamilie draußen.
Sirup gab´s heute keinen. Aber das hinderte Familie Ernst nicht daran, an den Stämmen herumzufriemeln, als ob sie Gold suchen. Ernst fand schließlich einen kleinen Tannenzweig, den er stolz herumtrug. Überhaupt war Ernst heute einfach wieder wunderbar, so wie immer.
Während er wie ein junger Gott auf den Stämmen herumtobte und den Graben ´rauf und ´runter kletterte, stieg Bhumipol bedächtig im Rückwärtsgang die Stufen herunter.
Man musste unwillkürlich schmunzeln. Bhumipol wirkte wie ein behäbiger, älterer Herr, der von seinem frechen Teenager-Sohn zum Spielen animiert wird.

Dann schauten wir ins Flusspferdhaus, um zu sehen, was „Propelleröhrchen“ macht. Das Kleine war recht gut zu sehen. Zwar stand es im Wasser, aber Kopf und Rücken guckten heraus. Ab und zu steckten auch Mutter und Vater die Köpfe aus dem Wasser, um nach dem Nachwuchs zu sehen.

Nun noch ein letzter Abschiedsblick zu Knut. Er hatte eben die letzten Reste seiner Mahlzeit verspeist und machte nun Dehnübungen am Baum. Er schubberte sich auch wieder ausgiebig den Pelz. Ich sah Knut noch eine Weile dabei zu. Dann machte ich mich wieder auf den Heimweg.

@ Alle

Ich möchte Euch für Eure netten Worte zu meinem letzten Zoo-Bericht ganz herzlich danken.

Viele liebe Grüße

Yeo

Re: Yeos Zooberichte

Donnerstag 19. Februar 2009, 17:31

Geschrieben Donnerstag, Februar 12, 2009 @ 19:11:47

Hallo und guten Abend, liebe Knut-Fans!
Nachdem der für gestern geplante Zoo-Besuch buchstäblich ins (gefrorene) Wasser fiel, war ich heute wieder im Zoo. Ich kam kurz vor zehn an und war damit wohl schon ziemlich spät dran; die ersten Knut-Freunde kamen mir schon wieder entgegen.

Eine Dame wollte sich die beiden kleinen Flusspferde ansehen. Ich fand die Idee gut und schloss mich ihr an. In der Tat hatten wir Glück. Die beiden Kleinen waren am Ufer und somit gut zu sehen. Das Größere ist schon ganz schön keck. Nachdem es ein Weilchen die Mutter geärgert hatte, ging es neugierig zu dem Kleinen. Es wurde beäugt, beschnuppert und sogar zärtlich „beknabbert“. Schließlich legte das größere Flusspferdkind seinen Kopf auf dem Rücken des kleineren. So kuschelten sie gemeinsam.

Dann ging ich zu Knut. Der war am Laufen, immer hin und her. Es sah fast aus, als ob er Zerstreuung suche, denn er machte immer wieder einen langen Hals hin zum Bärenhof und zu den Lippenbären.

Ich ging dann zur Eisbärenfütterung. Auf dem Weg dorthin heulten mir die Wölfe lautstark etwas vor. Ein Nasenbär kam neugierig herbei, wackelte verächtlich mit der Nase und verschwand wieder.

Bei den großen Eisbären war ich zunächst ziemlich verblüfft. Ich sah nämlich außer Lars nur zwei Damen. Wo war Katjuscha? Ich fragte Lars, wo er Katjuscha versteckt hat, aber der wollte es mir nicht sagen. Dann sah ich sie. Sie kauerte hinter Nancy und lag halb unter Tosca. Da konnte ich lange suchen.

Die Fütterung machte heute wieder Herr Röbke. Es gab wieder sehr reichlich Futter, zwei Eimer voll. Aber die Herrschaften waren auch hungrig! Die Damen brüllten Lars einige Male an, als der ihnen etwas vom Fleisch streitig machen wollte. Aber es gab noch eine Menge Brötchen und Nüsse. Dafür interessierten sich auch die Krähen. Das freche Volk hat einfach keinen Respekt vor den Eisbären.

Nach der Fütterung der Eisbären ging ich wieder zu Knut zurück. Aber der war weiterhin auf Tour. Deshalb beschloss ich, eine Runde durch den Zoo zu drehen.

Bei den Seelöwen machte Herr Zahmel Robbentraining allein mit Lucy, wobei Volker fleißig „half“. Zum Beispiel solche Sachen wie Eimer umschubsen und Frisbee-Scheibe stehlen.
Ich sah lange zu, wie Lucy ihr Programm absolvierte und Volker sich nützlich machte.

Dann ging ich weiter, an den Ottern vorbei. Die hatten gerade weiße Mäuse beim Wickel und balgten sich, dass das Wasser nur so spritzte.

Bei den Spitzmaulnashörnern hatte ich heute Glück. Ine war draußen – mit Kito! Meine Güte, ist der Kleine groß geworden! Zwar fehlt ihm noch ein ordentliches Stück, bis er seine Mutter ein hat, aber er ist ein respektabler Bursche geworden mit einem recht großen Horn.
Ohne Zaun und Graben möchte ich ihm nicht begegnen.
Aber er war ganz friedlich und hielt sich immer noch dicht bei seiner Mama.

Danach ging ich zum Raubtierhaus. Familie Löwe schlief. Bei den Streifenschwanzmungos gibt es Nachwuchs. Am 15. 1. wurde das Jungtier geboren, das jetzt etwas größer als eine Maus ist. Seine Mutter trug das Kleine zwischen den Zähnen hin und her. Es ist total niedlich und absolut sehenswert. Die beiden Sandkatzen waren heute auch gut drauf. Ich konnte sie heute mal genauer ansehen, denn sonst schlafen sie meist. Sie haben die Größe und den Körperbau wie Hauskatzen. Allerdings sind ihre Gesichter etwas breiter und runder. Ihr Fell ist sandfarben, daher wohl der Name.

Die Fütterung von BaoBao machte heute wieder die junge Pflegerin. Heute gab es für den alten Herrn neben den üblichen gesunden Sachen einige Kekse. BaoBao aß sie manierlich im Sitzen, ganz ordentlich, ohne die Kekse zu zerbrechen. Das ist wirklich ein Wunder, denn er hat ganz schöne Tatzen.

Dann besuchte ich das Affenhaus. Satu zog heute eine Show ab. Sie hing kopfüber am Seil vor Vater Enche und fingerte ihm im Gesicht herum. Eine Weile ließ er sich das gefallen. Dann wischte er seine Tochter beiseite wie einen lästigen Staubwedel.

Aber Satu machte das nichts aus. Sie schaukelte wie Tarzan an der Liane, immer wilder und klatschte mit den Füßen an die Scheibe, dass es mal so knallte. Wäre es ein größerer Affe gewesen, hätte ich um die Scheibe gefürchtet. Aber Satu ist ja noch klein. Wie sie da schaukelte, erledigte sie so nebenbei zwei Geschäfte. Ein großes und ein kleines.
Enche griff sich ein großes Knäuel Holzwolle und schob es quer durch den Käfig. Es sah aus, als wolle er die Hinterlassenschaften seiner Tochter wegputzen.

Dann machte ich einen Abstecher zu den Elefanten. Es gibt immer noch keinen Minifanten, Phang Pha ist trächtig wie eh und je.

Das Flusspferdhaus war heute bei den Zoo-Besuchern sehr beliebt. Nicht nur wegen der beiden kleinen Flusspferde. Dort ist es schön warm und die Luft ist auch erträglich.
In Berlin war es heute nämlich sehr ungemütlich kalt und windig.

Kurz vor halb zwei war ich wieder bei Knut. Besucher erzählten mir, dass Knut in der Zwischenzeit gespielt und sich auf der Erde gewälzt hatte. Das glaubte ich unbesehen, genau so sah er nämlich aus.

Weil ich wusste, dass Herr Röbke zuerst die Wölfe füttert, ging ich zunächst mal da hin.
Die Wölfe bekamen heute neben der eigentlichen Mahlzeit auch Meerschweinchen und Küken. Die Braunbären bekamen von Herrn Röbke einige Bouletten aus Hackfleisch spendiert.

Bei der Nasenbärenfütterung war ich zunächst die einzige Besucherin. Später kamen noch zwei Damen hinzu. Herr Röbke meinte im Spaß, ob die Nasenbären denn überhaupt bei dem Wetter kommen wollten? Aber die wollten. Und wie die wollten! Sie sprangen an Herrn Röbke hoch und wühlten wie die Wilden in der Futterkiste. Natürlich wurden auch vorsichtshalber wieder die Hosentaschen inspiziert. Zwar nur flüchtig, aber Ordnung muss sein.

Die Fütterung von Knut war heute wieder sehr schön. Herr Röbke machte ihm ordentlich Bewegung. Zwar flog einiges von dem Futter auch in Knuts weit aufgerissenen Rachen, aber etliches flog auch ins Wasser. Oder weit in die Anlage hinein. Zum Beispiel zwei Fische, über die sich aber gleich die Krähen hermachten. Aber das war Knuts alleinige Schuld. Er stand nämlich da, machte einen langen Hals und sah zu, wie sein Fisch Flügel bekam.
Ein Brötchen, dass neben Knut landete, wurde beschnuppert und zunächst ignoriert. Erst als Herr Röbke ihm zeigte, dass er nun wirklich nichts mehr hat, verspeiste Knut das Brötchen.
Weil Herr Röbke beim letzten Mal nach Knuts Fütterung die Malaienbären herausgelassen hat, fragte ich, ob es diesmal auch so sei. Herr Röbke meinte, die Malaien müssten jetzt draußen sein, Herr Henkel hätte sie vor kurzem ´raus gelassen. Ich bedankte mich und ging schnell in Richtung Malaienbären. Aber ich kam zu spät. Statt der Malaienbären war Herr Henkel auf der Anlage und machte dort sauber. Naja, wer zu spät kommt, den bestraft der Ernst.

Ich machte also noch einen Abstecher ins Flusspferdhaus und sah den beiden Kleinen eine Weile beim Planschen und Propellerohren-drehen zu. Dann ging ich nach Hause.

Re: Yeos Zooberichte

Donnerstag 19. Februar 2009, 17:32

Geschrieben Mittwoch, Februar 18, 2009 @ 21:05:28

Guten Abend, liebe Knutianer!
Heute war endlich wieder mal ein freier Tag und somit auch Zeit für einen lang ersehnten Zoo-Besuch. Als ich kurz vor zehn Uhr im Zoo eintraf, betrat ich ein verzaubertes Winterwonderland. Die Atmosphäre ist durch den Schnee wunderbar friedlich und erholsam.

Zuerst ging ich ins Elefantenhaus, denn ich war gespannt, ob es dort schon Nachwuchs gegeben hat. Leider gibt es noch nichts zu berichten, Phang Pha ist nach wie vor kugelrund, sieht aber inzwischen schon ganz schön unförmig aus.

Dann ging ich zu Knut. Schon von weitem sah ich, dass er heute viel Besuch hatte. Die Leute redeten eifrig miteinander und fotografierten, was das Zeug hielt. Gab Knut etwa heute eine Sondervorstellung?

In der Tat war es so. Knut hatte seine Drei-Kugel-Pflanze hervorgeholt und spielte damit. Was heißt, er spielte! Knut machte eine Show vom Feinsten. Er rollte sich mit dem Spielzeug im Schnee herum, warf sich das Band über den Kopf, versuchte, auf dem Rücken liegend, die Kugeln zu bändigen – kurz, Knut produzierte sich auf Teufel komm ´raus. Dann stellte er sich auf die Hinterbeine, das Spielzeug über der Vordertatze gehängt wie der Kellner eine Serviette. Knut blickte aufmerksam in die Runde, als wolle er prüfen, ob wir das auch alle gesehen haben.

Dann wurde das Drei-Kugel-Teil die Klippe hinauf geschleppt. Dazu kletterte Knut dreibeinig die Treppe empor, mit einer Tatze hielt er die Kugeln an seinen Bauch gepresst. Mühevoll, aber erfolgreich.
Inzwischen baten wir Knut schon, doch endlich mal Pause zu machen, wir hätten bitte gern seine Eltern besucht. Knut hatte ein Einsehen. Er verzog sich höflich hinter den Baum.

Wir gingen dann zur Fütterung der großen Eisbären, die heute Frau Weckert machte. Sie ist nun wieder aus dem Urlaub zurück, worüber ich mich freute. Weiße Mäuse gab es heute nicht, dafür aber sonst jede Menge Fleisch, Brötchen und Nüsse.
Frau Weckert bemühte sich natürlich um gerechte Essensverteilung, aber Lars bekam sein Fleisch wieder mundgerecht serviert. Doch auch die drei Damen bekamen einen ordentlichen Anteil ab.

Dann gingen wir wieder zu Knut zurück. Marion und ich nutzten Knuts Ruhephase, um eine Zoo-Runde zu drehen.

Heute muss es selbst den Seelöwen im Wasser zu kalt gewesen sein. Dicht zusammengedrängt lagen sie auf dem großen Stein. Der kleine, inzwischen ziemlich dicke Volker in der Mitte. Man konnte heute sehen, was für ein schönes Fell die Seelöwen haben, wenn sie trocken sind: karamellfarben und plüschig.

Kito und Ine haben wir heute nicht gesehen, ebenso wenig wie Benita oder Adolpho, was uns bei den Temperaturen heute nicht sehr wunderte.

Sicher habt Ihr schon gelesen, dass es im Nachttierhaus seit 64 Jahren erstmals wieder Nachwuchs bei den Weißborsten-Gürteltieren gibt. Wir gingen also hin, uns die glückliche Mutter und ihre beiden Kinder zu besehen. Aber auch die sahen wir leider nicht. Dafür aber eine Dame und einen Herrn vom RBB, die Herrn Grüsser interviewten. Schließlich nahm er die beiden Gäste mit hinter die Kulissen, wo sie sich bestimmt die junge Familie ansehen durften. Vorn in der Anlage sahen wir nur den stolzen Vater.

Dann gingen wir zur Fütterung von BaoBao. Die Fütterung machte heute ein Pfleger, der zwar auch im Raubtierhaus arbeitet, aber den ich noch nie habe BaoBao füttern sehen. Aber er machte es sehr gut, mit Liebe und Umsicht. Er nahm sich viel Zeit und reichte dem „alten Herrn“ ein Stück nach dem anderen.

Als er mit der Fütterung fertig war, fragte ich nach dem kleinen Streifenschwanzmungo, den ich vermisst hatte. Der Pfleger meinte, mit dem sei alles in Ordnung, aber die Mutter verstecke das Junge gern mal. Man müsse längere Zeit vor dem Fenster stehen bleiben, bis die Mutter sich bequeme, ihr Junges herzuzeigen. Wir beschlossen, uns den Rat zu beherzigen.

Aber zunächst mal gingen wir ins Affenhaus. Der kleine Mandrill ist schon tüchtig gewachsen und turnt seiner Mutter zwischen den Beinen herum. Bei den Bonobos hatte es der kleine Kivu Marion besonders angetan. Der ist aber auch zu niedlich. Als draußen eine Besucherin ihre Hände an die Scheibe legte, drückte Kivu seine Handflächen dagegen und sah sie mit großen Augen an.

Heute stellte ich fest, dass es nicht nur bei den Knut-Fans einige Originale gibt. Auch im Affenhaus begegnet man merkwürdigen Besuchern. Ein Mann mittleren Alters macht sich z.B. regelmäßig vor Gorilla Ivo zum Affen.

Dann machten wir nochmal einen Abstecher ins Raubtierhaus, um uns ins Vertrauen der Streifenschwanzmungo-Mutter zu schleichen. Ich fand das Kleine nämlich ganz goldig und wollte es Marion natürlich zeigen. Wir hatten Glück. Mutter Mungo spielte mit ihrem mausgroßen Nachwuchs Fangen.
Die Löwen taten das, was sie am liebsten tun: Sie schliefen.

Im Ententeich neben dem Zoorestaurant sind in diesen Tagen Bagger, LKWs und anderes schweres Gerät zugange. Aber dort entsteht nicht etwa ein Gehege für Knut, leider. Nein, der Ententeich wird von Grund auf gereinigt, damit die Enten im Frühjahr wieder einen sauberen Teich beziehen können. Das ist auch schön.

Nach einer ausgiebigen Mittags- und Aufwärmpause gingen wir dann wieder zu Knut zurück. Von anderen Besuchern erfuhren wir, dass Knut in der Zwischenzeit schön mit den Besuchern Ball gespielt hat. So ein Schlingel! Wartet ab, bis wir weg sind und spielt mit den anderen Besuchern Ball.

Als wir vor dem Gehege standen, ließ Knut es krachen. Er hatte das Surf-Brett beim Wickel, dass ihm Herr Dörflein noch im Sommer spendiert hatte. Dieses Brett musste heute leiden. Es wurde bekratzt, benagt und immer wieder mit den Vordertatzen bearbeitet. Aber das Brett war anscheinend deutsche Wertarbeit; es war nicht klein zu kriegen und hielt auch Eisbärenkräften stand. Dann versucht Knut, sich auf seiner Anlage eine Laube zu bauen und benutzte das Brett als Wand. Das war aber auch nicht das Wahre, also wurde das Brett weiter verprügelt.

Inzwischen war es kurz vor zwei und ich ging zu den Nasenbären, schweren Herzens, aber die Nasis liebe ich ja auch. Ich hatte noch keine fünf Minuten gewartet, als Frau Weckert mit einem Praktikanten erschien. Sie sagte mir, dass die Nasenbären heute drinnen gefüttert würden, wegen der Kälte. Ich konnte also unbesorgt zu Knut zurückgehen.
Der hatte immer noch sein Brett in Arbeit. Und zwar mit einem Eifer, der jeden Tischler vor Neid erblassen lässt.
Ich musste an Herrn Dörflein denken. Sicher hätte er geschmunzelt, wenn er Knut so eifrig beim Spielen gesehen hätte.

Kurze Zeit später kam Frau Weckert mit dem Futter. Knut bekam wieder sehr reichlich zu essen. Zusätzlich zu Fleisch, Obst und Gemüse, die er vom Zoo ohnehin bekommt, bekam er wieder ein Weißbrot, mehrere Croissants und Weintrauben. Dann gab´s den Clou des Tages: Ein Besucher bringt immer mittwochs eine große Lachsforelle mit. Heute war bekanntlich Mittwoch und es war eine wirklich sehr große Lachsforelle. Die Besucher staunten, riefen „Ohhh“ und „Ahhh“. Aber Knut hatte den Fisch verspeist, noch ehe ich meinen Fotoapparat draußen hatte. Schließlich gab es noch einen kleinen Kürbis als Abschluss, um auch noch das letzte Loch im Bärenmagen zu stopfen.

Nachdem Knut einen halben Supermarkt verspeist hatte, wollten wir noch ins Schweinehaus gehen. Aber Knut häkelte umständlich einen blauen Ball aus dem Wasser. Jetzt geht das Ballspiel los! Denkste. Knut schleppte den Ball nach oben auf sein Sandbett, bzw. auf die Stelle, wo es sich unter dem Schnee befindet. Dann legte Knut sich selbst ein Stück entfernt in den Schnee und räkelte sich ausgiebig.

Wir durften nun endlich ins Schweinehaus gehen. Dort gab es das übliche Programm: Elfriede kraulen, Neos Wachstum bewundern, kleine Pekaris gucken. Der ganzen Schweinerei geht es gut, alle sind wohlauf.

Dann verabschiedete ich mich von Marion, die noch zu Knut wollte. Ich wollte nach Hause. Eigentlich. Uneigentlich hatte ich aber die Flusspferde noch nicht gesehen. Drinnen im Flusspferdhaus war es wunderschön warm und die erwachsenen Flusspferde sagten sich mit lautem Brummen und Schreien ihre Meinung. Die beiden Kleinen lagen friedlich am Ufer und dösten.

Für einen Blick zum Malaiengehege war nun auch noch Zeit. Zum Glück! Familie Ernst war nämlich trotz der Kälte und des Schnees draußen! Bei Ernstens konnte man heute Charakterstudien betreiben. Vater Bhumipol hatte sich in eine Felsnische gekauert. Mama Maika kletterte auf den Stämmen herum. Ernst hingegen tobte ausgelassen über die Anlage. Zwischendrin rutschte er auch mal in den Graben. Er sah sehr gut aus: Weißer Schnee auf schwarzem Ernst. Dann wurde ihm das wohl zu kalt. Er ging zum Eingang der Höhle und hämmerte geräuschvoll dagegen.

Zum Schluss noch ein kurzer Blick zu den großen Eisbären. Die drei Damen kuschelten oben auf den Felsen miteinander. Lars lag unten auf dem Eis, malerisch dahin gegossen, und schlief. Dann war wieder ein schöner Tag im Zoo vorbei und ich ging nach Hause.

Liebe Grüße

Yeo

Re: Yeos Zooberichte

Freitag 27. Februar 2009, 20:48

Heute war ich wieder mal im Zoo. Zwar ist mein letzter Zoo-Besuch erst anderthalb Wochen her, aber es kommt mir vor wie gefühlte fünf Jahre.
Ich traf heute kurz vor zehn im Zoo ein und ging zuerst ins Elefantenhaus. Schließlich wollte ich mich nach dem Befinden der werdenden Mutter erkundigen.

Drinnen im Elefantenhaus waren die Elefanten sehr aufgeregt, besonders Phang Pha und Shaina Pali. Was die beiden so erregt hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht die schreienden Kinder, die ebenfalls im Elefantenhaus waren? Ich weiß es nicht. Jedenfalls trampelten die beiden aufgeregt und schleuderten ihre Rüssel nach hinten. Phang Pha trompetete laut. Shaina Pali verdrehte die Augen.

Elefanten sind ja sehr intelligent. Deshalb kam ich auf die Idee, den beiden gut zuzureden. Was die anderen Besucher dachten oder ob sie sich an den Kopf fassten, war mir in dem Moment einerlei. Jedenfalls passierte etwas Verblüffendes. Phang Pha hörte auf zu trampeln. Shaina Pali kam näher und wackelte mit den Ohren. Schließlich streckten beide ihre Rüssel über den Graben nach mir aus. Sicher dachten sie, dass jemand, der bei ihnen eine kesse Lippe riskiert, auch etwas zu Essen mitbringt. Gern hätte ich ihnen etwas gegeben, wenn ich etwas gehabt hätte. Und wenn ich gedurft hätte.

Dann ging ich zu Knut. Der war unten am Graben und hatte den zerbissensten und abgewetztesten Ball beim Wickel, den er überhaupt besitzt. Mit diesem Ball wollte er mit uns spielen, hofften wir. Aber Knut überlegte es sich anders und ging ins Wasser.
Eine Besucherin meinte, Knut verschwinde jetzt um die Ecke, seine Bälle zählen.

Ich verschwand auch, und zwar zum Gehege der großen Eisbären. Die Bären sah ich nicht. Dafür eine Menge Arbeitsgeräte: Schläuche, Harken, Besen und Eimer. Natürlich, der Frühling naht und die Eisbärenanlage muss sommerfein gemacht werden.

Aber wo waren die Bären? Dann entdeckte ich vor der kleinen Eisbärenanlage mehrere Zoo-Besucher, die eifrig fotografierten. Na klar, während des Revierreinigens sind die Großen im Ausweichquartier. Zunächst sah ich nur Lars. Eine Besucherin fragte, ob denn die Eisbären auch hier gefüttert werden? Das hoffte ich doch mal stark!

Im nächsten Moment ging das Holztor auf und Herr Röbke erschien mit dem Futter, begleitet von zwei jungen Pflegern. In dem Moment kamen auch Lars´ drei Damen aus der Höhle. Herr Röbke versuchte wieder, das Fleisch gerecht zu verteilen. Aber gelegentliche Fauchereien und Zankereien der Bären untereinander konnte er natürlich nicht verhindern. Nachdem Herr Röbke das Fleisch verfüttert hatte, übernahm der junge Pfleger das Füttern der Brötchen.

Ich staune immer, welches Leben in die Bude kommt, wenn ein Pfleger mit dem Futter erscheint. Da wird sogar so eine kleine Anlage ordentlich aufgemischt.
In der kleinen Eisbärenanlage sah ich heute einen ganz verspielten Lars. Er ließ sich immer rückwärts ins Wasser fallen und treiben. Dann tauchte er und machte Wasserballett.
Lars ist ja auch noch ein junger Bär und erinnerte mich heute sehr an seinen entzückenden Sohn.

Nach der Fütterung der Eisbären ging ich ins Flusspferdhaus. Da war gerade ein junger Pfleger mit Fensterputzen beschäftigt. Sicher habt Ihr alle bei „Panda, Gorilla und Co.“ gesehen, wie Herr Fritzmann zwei Magnete mit Stahlwolle präparierte, die nachher von einem Flusspferd verspeist wurde. Die gleichen Magnete hatte der junge Pfleger auch, aber diesmal ohne Stahlwolle und deshalb für die Flusspferde nicht interessant.

Am Ufer kuschelten die beiden kleinen Flusspferde innig miteinander. Ich fragte den jungen Pfleger, welches denn von den beiden das ältere und welches das jüngere sei? Er meinte darauf, das könne er mir leider nicht sagen. Die beiden sind nun gleich groß und einander so ähnlich, dass selbst die ständigen Pfleger Mühe hätten, die beiden zu unterscheiden.
Dann ging ich wieder zu Knut. Der war am Laufen, obwohl es noch längst nicht Mittagszeit war. Von Zeit zu Zeit blieb er stehen und machte einen langen Hals zum Bärenhof in, wahrscheinlich, weil dort fleißig gearbeitet wurde.

Es waren auch heute viele Fahrzeuge unterwegs, um den Zoo frühlingsfein zu machen. All das interessierte natürlich auch Knut. Immer, wenn ein Fahrzeug vorbei fuhr, hielt Knut inne und machte einen langen Hals.

Ich ging dann zum Raubtierhaus, denn ich wollte mir die beiden kleinen Löwen ansehen, von denen ich schon so viel gehört hatte.

Den größten Löwenkäfig bewohnt jetzt ein entzückendes junges Löwenpärchen. Sie sind noch nicht ausgewachsen. Das Männchen eine witzige Punker-Mähne und erinnert mich damit ein wenig an Max, wie er zuletzt ausgesehen hat.
Er schlief. Die junge Löwin döste mit halb geöffneten Augen.

Weniger entzückend fand ich allerdings, dass die beiden Löwinnen sich nun einen wesentlich kleineren Käfig teilen müssen und Paule den kleinsten Käfig bewohnt. Er lief unruhig hin und her und brüllte laut. Es wird Zeit, dass es warm wird und die Löwen wieder ins Freie können.

Ich war neugierig auf die jungen Erdmännchen. Auf den Bildern konnte ich schon sehen, wie niedlich die Kleinen sind. Leider hielten sie sich versteckt, als ich kam. Nur ein Erdmännchen lag platt auf dem Bauch.

Die Fütterung von BaoBao machte heute ein Pfleger, den ich schon öfter im Raubtierhaus gesehen hatte. Er hat auch schon manchmal BaoBao gefüttert. Herr Liebschwager ist nämlich im Urlaub. Aber BaoBaos Appetit tat das keinen Abbruch. Er langte tüchtig zu. Es gab heute als Extra Zwieback und ein Stück Zuckerrohr.

Dann ging ich weiter in Richtung Spitzmaulnashörner. Die sah ich nicht. Dafür aber einige Pfleger, die eifrig dabei waren, die Anlage zu putzen. Beides zusammen geht eben nicht.

Entschieden mehr Glück hatte ich im Ameisenbären-Zuhause. Ein Pfleger guckte über den Zaun. Als er mich sah, grüßte er freundlich. Ich durfte mich auch persönlich überzeugen, dass es der kleinen Benita gut geht. Sie ist schon wieder ein ordentliches Stück gewachsen. Sie lag zusammengerollt in ihrer Schlafkiste unter einer Wärmelampe und sah aus wie eine niedliche Pelzmütze. Auf einmal kamen etwa 30 Zentimeter ihrer dünnen langen Zunge aus ihrer süßen Schnute. Das war natürlich besonders sehenswert.
Ich bedankte mich bei dem freundlichen Pfleger und verabschiedete mich.

Heute hatten wir hier in Berlin ein sehr interessantes Wetter: alle fünf Minuten ein anderes.
Vor allem war es windig. Deshalb machte ich eine Aufwärmpause im Zoo-Restaurant.
Als ich kurz nach eins dann wieder bei Knut war, hatte der sich inzwischen sehr schön geschminkt. Das Gesicht war halb schwarz, halb weiß.

Leider lief Knut heute wieder sehr viel. Aber er machte zwischendurch immer eine Art Gymnastik: Rechte Vordertatze hoch, linke Hintertatze hoch. Es sah aus wie ein Tanz.

Weil bis zur Fütterung noch Zeit war, ging ich zu den Malaienbären. Zwar war es nicht gerade warm, aber ich hatte die Malaien-Hoffnung noch nicht aufgegeben.
Und tatsächlich sah ich schon von weitem Ernst oben auf dem Baumstamm sitzen. Seine Eltern sah ich allerdings nicht. Kein Wunder, Jugendliche haben mehr Hitze als Erwachsene.

Auf der kleinen Eisbärenanlage waren die drei Damen gleichzeitig. Es sah von weitem so aus, als würden sie mitten auf dem Gehweg stehen, so deutlich sieht man sie dort.
Entsprechend viele Besucher waren da und fotografierten die beeindruckenden Tiere.

Weil Herr Röbke heute die Fütterungen machte, waren wieder zuerst die Wölfe dran. Sie bekamen wie immer große Fleischstücke und Gehacktes und auch die Braunbären erhielten wieder ihre Bouletten.

Die Wildhunde erhielten heute mehrere riesige Fleischknochen.
Eine Dame kam auf Herrn Röbke zu und reichte ihm einen Jutesack, den sie für Knut genäht hatte. Sie hatte Heu und zwei Quietschetiere hinein getan und den Jutesack liebevoll mit einem aufgenähten Herz verziert. Herr Röbke versprach, Knut den Sack zu geben.

Nach der Nasenbärenfütterung ging es natürlich sofort zu Knut, denn schließlich wollte ich noch einen guten Platz ergattern. Heute war es bei Knuts Anlage ziemlich voll und ich war wieder mal froh, dass es viele Menschen gibt, die kleiner sind als ich.

Knut bekam heute wieder reichlich zu essen: Fleisch, Fisch, Weintrauben, Bananen, Äpfel und Möhren. Dann gab es noch ein halbes Mischbrot. Als Krönung des Ganzen warf Herr Röbke den neuen Jutesack zu Knut auf die Anlage.

Aber der Jutesack war zunächst mal nicht so interessant. Es lag ja noch etwas zu essen herum. Nachdem die letzte Möhre verspeist war, wandte sich Knut endlich den geistigen Interessen, also dem Spielen, zu. Der Jutesack wurde erstmal vorsichtig gedrückt. Als er dann quietschte, wurde er für Knut richtig interessant. Er nahm ihn zwischen die Zähne und trug ihn herum.
Zwischendurch legte er ihn immer wieder mal ab und blickte in die Runde, als wolle er sicher gehen, dass wir das tolle neue Spielzeug auch bemerken.

Was Knut weiter mit dem Jutesack noch angestellt hat, kann ich leider nicht sagen.
Es wurde nämlich Zeit zu gehen. Schade.

Aber in der nächsten Woche ist sicher wieder ein Zoo-Besuch drin.

Liebe Grüße

Yeo

Re: Yeos Zooberichte

Freitag 27. Februar 2009, 21:57

Liebe Yeo, big_applaus

danke für den super Zoobericht in yeogantischer Form. Ich bin mit Dir jeden Winkel im Zoo abgelaufen.
Du hast das alles wieder so schön authentisch geschildert, das tut richtig in der Seele gut.big_blume

LG Elke

Re: Yeos Zooberichte

Freitag 27. Februar 2009, 22:01

Och Yeo, ein zauberhafter Bericht, wo nimmst Du bloß die Worte her? Wie Elke schon sagt, man geht mit durch den Zoo und es ist Balsam für die Seele. big_blume ...mehr..mehr*denk ;)
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