Hier zwar ein uralter Bericht, aber dennoch aktuell:
Archiv » 2003 » 02. Oktober - Wissenschaft - Textarchiv
Eisbären wollen wandern - Platzmangel im Zoo führt zu Verhaltensstörungen
Je weiter eine Tierart in ihrem natürlichen Lebensraum umherstreift, umso eher kommt es bei der Zoohaltung dieser Tiere zu Problemen. Das berichten die Verhaltensbiologen Ros Clubb und Georgia Mason von der University of Oxford im Wissenschaftsmagazin Nature.
Moderne zoologische Gärten bemühen sich, Tiere artgerecht zu halten. Dennoch kommt es etwa bei Löwen und Eisbären regelmäßig zu Verhaltensweisen, die sie in der Natur nicht zeigen. Eisbären etwa, laufen im Zoo oft stundenlang an derselben Stelle hin und her. Das Gehege hat dabei oft nur ein Millionstel der Fläche, die er in der Natur durchstreift.
Clubb und Mason haben am Beispiel von 35 Raubtierarten untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen diesen Problemen in der Gefangenschaft und dem natürlichen Platzbedarf der Tiere gibt. Die Forscher fanden heraus, dass jene Arten, die in der Natur weite Gebiete durchstreifen, im Zoo viel häufiger in ihrem Gehege pausenlos auf- und abwandern als Arten mit kleineren Revieren. Solche gleichförmigen Bewegungen zeigen nach Ansicht der Zoologen mangelndes Wohlbefinden an. Die Forscher aus Oxford schlagen deshalb vor, Arten mit großem Platzanspruch im Zoo deutlich größere Gehege anzubieten, oder deren Haltung allmählich ganz einzustellen.
Mehr darüber:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/1002/wissenschaft/0066/index.html
Liebe Grüße,
Linnea