Umweltschutz - Ein Meer voll Plastikmüll




Umweltschutz - Ein Meer voll Plastikmüll

Ungelesener Beitragvon Linnea » Freitag 26. Juni 2009, 16:55

Umweltschutz - Ein Meer voll Plastikmüll - Freitag, 26. Juni 2009 - Von Guy Newey

Er wächst seit 60 Jahren unbeachtet im Pazifischen Ozean und ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern doppelt so groß wie der US-Bundesstaat Texas oder wie Zentraleuropa: Ein Strudel aus Plastikmüll, der von Plastikflaschen, -behältern und -tüten stammt und unter Einwirkung von Sonne, Gezeiten, Wind und Wellen in winzige Partikel zerrieben wurde.
- Die giftige Suppe dreht sich in einer gigantischen Strudelbewegung knapp unter der Meeresoberfläche zwischen den US-Bundesstaaten Hawaii und Kalifornien im Uhrzeigersinn.
Eine Gruppe von Umweltschützern und Forschern will in den nächsten Monaten eine Expedition zu dem entlegenen Meeresgebiet unternehmen. Dabei soll erforscht werden, ob der für Mensch und Tier gefährliche Abfall aus dem Meer gefischt und verwertet werden kann.
"Es wird viele Jahre dauern, das Problem zu erfassen und zu lösen", sagt der kalifornische Meereskundler Jim Dufour, der die Reise beratend begleitet. Für die Zukunft der Ozeane sei dies aber lebensnotwendig. 13 000 Stückchen Plastikmüll finden sich nach Angaben des UN-Umweltprogramms inzwischen in jedem Quadratkilometer Meer. Am schlimmsten aber ist das Problem in fünf Ozeanwirbeln, darunter dem im Nordpazifik, der inzwischen "Östlicher Müll-Strudel" genannt wird.
Weil die Abfälle von den Naturgewalten so fein zermahlen wurden, kann das meiste von Satellitenbildern gar nicht erfasst werden. Seetiere und Vögel nehmen die Plastiksuppe, die nach Angaben von Dufour in vielen Fällen voll toxischer Chemikalien ist, jedoch auf. "Das bedeutet, die Fische fressen mit jedem Stückchen Plastik eine kleine Giftbombe", sagt der Umweltschützer Doug Woodring aus Hongkong, der die Expedition leiten wird. Viele der Giftstoffe könnten so in die menschliche Nahrungskette gelangen. Nicht wenige Tiere verenden an den unverdaulichen Abfällen selbst...

Die Meere sind voll Plastikmüll, Tüten und PET-Flaschen machen in manchen Gewässern schon vier Fünftel aller Abfälle aus. Ein Verbot von Einmal-Plastiktüten forderte deshalb auch der Direktor des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner.
"Selbst an einem abgeschiedenen Strand in Afrika, im Meer der Antarktis oder in der Mitte des Pazifiks stoßen Sie auf Abfall", beschreibt John Mouat von der Organisation Kimo, einem Umweltnetzwerk lokaler Behörden mit Sitz auf den Shetlandinseln, das Problem der Meeresvermüllung. Mouat: "Eine Plastikflasche kann 450 Jahre brauchen, bis sie verschwindet." Selbst wenn der Müll allmählich zerkleinert wird, löst er sich nicht auf: Er wird zu Partikeln, die kleiner als ein Millimeter sein können. An ihnen lagern sich Schadstoffe an. Während größere Plastikteile Seevögel, Meeressäuger und Fische töten, weil diese sich in ihnen verheddern oder sie verschlucken, schädigen die mikroskopisch kleinen Teilchen die gesamte Meeresfauna, selbst Muscheln, die ihre Nahrung aus dem Wasser filtern.

Mehr dazu:
http://www.morgenpost.de/printarchiv/wissen/article1120460/Ein_Meer_voll_Plastikmuell.html

Liebe Grüße,
Linnea
Linnea
 
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von Anzeige » Freitag 26. Juni 2009, 16:55

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