Artenzählung - Tiersterben im Naturparadies




Artenzählung - Tiersterben im Naturparadies

Ungelesener Beitragvon Linnea » Montag 4. Mai 2009, 22:13

Artenzählung - Tiersterben im Naturparadies
Sonntag, 26. April 2009

Die Zahl der Wildtiere in Kenias Naturschutzgebiet Massai Mara, das jährlich Tausende Touristen anzieht, ist drastisch zurückgegangen.
- Die Region gilt zusammen mit der im Nachbarland Tansania angrenzenden Serengeti als eines der beeindruckendsten Naturschutzgebiete in Ostafrika. Doch der Wildtierbestand in dem vermeintlichen Tierparadies ist langjährigen Zählungen zufolge zunehmend bedroht. Die Zahl der Giraffen, Kuhantilopen, Impalas und Warzenschweine hat in nur 15 Jahren "erheblich abgenommen", berichten kenianische Forscher im britischen Fachmagazin "Journal of Zoology". Grund für den Rückgang sei die zunehmende Anzahl menschlicher Siedlungen in dem Gebiet. Die Dorfbewohner nutzen den bisherigen Lebensraum der Tiere als Acker- und Weideland.
Im Vergleich zum Jahr 1989 gab es laut Zählung Rückgänge von 95 Prozent bei Giraffen, 80 Prozent bei Warzenschweinen, 76 Prozent bei Kuhantilopen und 67 Prozent bei den Impalas. Die Forscher des International Livestock Research Institute in Nairobi hatten insgesamt sieben Huftierarten des Massai-Mara-Nationalparks zwischen 1989 und 2003 monatlich überwacht. Finanziert wurde die Studie von der Umweltstiftung WWF.
Nach Aussagen der Forscher stehen die dokumentierten Rückgänge im Einklang mit früheren Studien, die dramatische Rückgänge bei den im Reservat einstmals reichlich vorhandenen Gnus, Gazellen und Zebras aufzeigten. "Die von uns dokumentierte Situation zeichnet ein düsteres Bild. Wenn wir dieses Kleinod der Natur retten wollen, sind sofortige, einschneidende Maßnahmen unumgänglich", sagte Joseph Ogutu, der Hauptautor der Studie.
Die Veränderung der Lebensweise der in der Region heimischen Massai, die ursprünglich nomadisierende Viehzüchter waren, aber zunehmend sesshaft werden und Landwirtschaft betreiben, führe zu Konflikten zwischen Mensch und Tier: "Die Tiere wandern ständig zwischen dem Reservat und den umliegenden Ranchlands hin und her. Dabei müssen sie mit den rings um die Siedlungen anzutreffenden Viehherden und ausgedehnten Anbauflächen um ihren Lebensraum konkurrieren." Zudem stellten die Wissenschaftler fest, dass vor allem in Dürrezeiten die Dorfbewohner ihr Vieh trotz Verbots im Nationalpark grasen lassen.
http://www.morgenpost.de/printarchiv/wissen/article1080641/Tiersterben_im_Naturparadies.html

Liebe Grüße,
Linnea
Linnea
 
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