Mittwoch 20. Mai 2009, 17:01
Einigung - Zoo-Liebling Knut bleibt Berliner -
Mittwoch, 20. Mai 2009 03:33 - Von Michael Mielke
Bericht der Berliner Morgenpost:
Berlins Zoodirektor ist, das kann man nicht anders sagen, ein kreativer Mann. Da steht also ein Prozess an, in dem es möglicherweise um Millionen geht, wohlgemerkt, Millionen, die der Berliner Zoo verlieren würde.
Und Bernhard Blaszkiewitz bietet statt Geld im Vorfeld großzügig "ein paar Pinguine" als Entschädigung an. Kaum überraschend: Der Vorstand des Tierparks Neumünster lehnte ab. Pinguine, hieß es, habe man selbst.Anzeige
Gestern wurde im Saal 151 des Landgerichts Berlin, der Fall Knut verhandelt - Kläger in diesem Prozess ist der Tierpark Neumünster in Schleswig-Holstein. Er fordert vom Berliner Zoo Informationen über die Einnahmen aus den Erlösen von Knuts Vermarktung. Hintergrund ist ein Vertrag, der festlegt, dass Knuts Vater Lars nach Berlin nur ausgeliehen worden ist. Zudem wurde vertraglich vereinbart, dass der erste, dritte, fünfte, siebte von Lars gezeugte Eisbärennachwuchs automatisch in das Eigentum des Tierparks Neumünster übergeht. Und Knut war der erste.
Von Mutter Tosca verstoßen
Rund sechs Millionen Euro sollen mit dem Eisbären verdient worden sein. Knut, der von seiner Mutter Tosca verstoßen worden war und von Tierpfleger Thomas Dörflein mit der Flasche aufgezogen wurde, ist ein Berliner Medienstar. Und er wurde in Berlin zur Marke. Heute gibt es sein Abbild auf T-Shirts, Taschen, Stickern und Kaffeetassen.
Kein Wunder, dass die Berliner das Recht auf ihrer Seite sehen. Zwar gehöre Knut eindeutig den Neumünsteranern, trug Zoo-Anwalt Joachim Gabler vor, das habe jedoch nichts mit den Einnahmen zu tun. Folgerichtig müssten diese Einnahmen auch nicht offengelegt werden. Gabler erneuerte gleichzeitig ein Angebot, das die Berliner schon vor dem Prozess offerierten: Der Zoo zahlt einmal 350 000 Euro, im Gegenzug verzichten die Neumünsteraner auf das Eigentum an Knut und dessen Vater Lars, der für immer mit seinen drei Eisbären-Damen in Berlin bleiben und weiterhin für Nachwuchs sorgen soll.
Ein Vorschlag, den Richter Philip Hegermann "als durchaus akzeptabel" einschätzte. Er könne sich jedoch vorstellen, sagte Hegermann, dass der Berliner Zoo die Kaufsumme auf 700 000 erhöhe. Es sei ja bekannt, welchen Wert Knut für den Zoo und auch Berlin habe. Das interessiere auch die Öffentlichkeit. "Wenn Sie sich hier einig werden", versprach der Richter, "stehen alle Parteien wirklich gut da."
Hinweis auf mögliches Urteil...
Mehr darüber:
http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1096344/Zoo_Liebling_Knut_bleibt_Berliner.htmlLiebe Grüße,
Linnea