Blutiger Tourismus Zum Eisbär-Schlachten an den Polarkreis
Von CHRISTINA MÄNZ
Den Eisbären geht es an den Pelz. Nicht nur der Klimawandel bedroht die Tiere. Den Garaus machen ihnen nun auch erbarmungslose Großwildjäger! Jagd-Touristen, für die es der größte Triumph ist, wenn sich das Eis der Arktis blutrot färbt, sie neben einem erlegten Polarbären fürs Foto posieren können...
Während im norwegischen Tromsö die fünf Arktisstaaten über Maßnahmen zum Schutz der Tiere verhandelten, machte sich Tausende Meilen entfernt eine Touristengruppe auf den Weg zum Polarkreis, nach Pond Inlet, einer Inuit-Siedlung in der Arktis.
Eisbärjagd! Sechs Tiere werden sie aufspüren und erschießen, das Fleisch den Inuit überlassen, das Fell als Trophäe mit in ihre Heimat nehmen (sofern ihnen eine Einfuhrgenehmigung erteilt wird).
„Das ist die härteste Jagd, auf die man gehen kann“, sagte Warner der britischen Zeitung „Independent“. „Die Wetterverhältnisse sind fürchterlich, man muss sehr geduldig sein. Die Temperaturen können auf -50 Grad fallen und alles wird mit Schlittenhunden gemacht.“
Die Jagd ist ein teurer Spaß für Reiche: 14 Tage Arktis-Zelten mit Bärenschießen kostet mindestens 35 000 Dollar. „In diesem Jahr haben wir viele Mexikaner und Amerikaner – aber es kommen auch Jäger aus Europa, hauptsächlich Norweger und Polen. Das sind alles ganz normale Leute mit viel Geld.“
Auch die in Kanada heimischen Inuit verdienen am Jagd-Tourismus, verkaufen ihren Anteil der „Kill-Quote“, so der „Independent“. „Diese 20 Bären werden sowieso getötet, weil die Inuit von ihrem Fleisch überwintern“, meint Reiseveranstalter Warner. „Da ist es doch egal, ob sie von Einheimischen oder von anderen getötet werden.“
http://www.bild.de/BILD/news/2009/03/20/blutiger-tourismus/zum-eisbaer-schlachten-an-dem-polarkreis.html
Liebe Grüße,
Linnea